Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Bachelorarbeit untersucht, ob Unterschiede zwischen kurz- und langfristigen Kredit-Ratings die Wahl zwischen kurz- und langfristigem Fremdkapital erklären können. Wichtig dabei ist, dass es nicht um die Ratings selbst geht, sondern um die Unterschiede zwischen den Fristigkeiten. Untersucht werden dabei nordamerikanische und kanadische Unternehmen zwischen 1991 und 2016.Kreditratings werden von Ratingagenturen erstellt, um die Bonität eines Unternehmens zu bewerten. Das Rating kann die Kosten für Fremdkapitalfinanzierung eines Unternehmens erheblich beeinflussen, da bei einer negativen Bonitätsbewertung oftmals ein höherer Risikoaufschlag von Kreditgebern erwartet wird, um das vom Rating indizierte höhere Risiko eines Zahlungsausfalls zu kompensieren. Umgekehrt kann ein besonders gutes Rating den Risikoaufschlag und somit die Finanzierungskosten senken.Es ist mittlerweile empirisch belegt, dass Kreditratings einen direkten Einfluss auf die Kapitalstrukturentscheidungen von Managern haben. Weiterhin existieren aber auch verschiedene Ratings derselben Ratingagentur für denselben Emittenten. Diese unterscheiden sich in ihrer Fristigkeit; sie geben eine Einschätzung über die kurz- und die langfristige Bonität ab. Häufig sind diese Bewertungen identisch. Weichen diese Ratings jedoch voneinander ab, können sich auch die kurz- und langfristigen Fremdkapitalkosten über den Einfluss der Zinsstrukturkurve hinaus unterscheiden. Durch diese Differenzen in den Finanzierungskosten können sich Anreize für das Management ergeben, die Kapitalstrukturen anzupassen und so die Wahl zwischen kurz- und langfristigem Fremdkapital zu beeinflussen.