Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,3, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Düsseldorf früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bachelorarbeit untersucht, welche Rolle das elektronische Wertpapiergesetz für die Verbesserung der Verkehrs- und Kapitalmarktfähigkeit im Rahmen der Blockchain-Strategie Deutschlands spielt. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung prägt viele Zweige der Wirtschaft. Diese Entwicklung ist bereits seit vielen Jahren, insbesondere auch im Finanzsektor, vor allem in der Wertpapierbranche, nicht zu übersehen. So ist eine digitale Depotführung sowie die Ausführung von Wertpapierorders auf elektronischem Wege seit langem Standard. Zudem nimmt auch das Interesse in Aktien oder Aktienfonds zu investieren global, insbesondere in Deutschland immer mehr zu. Vor allem die Nachfrage nach Fonds und ETFs ist so stark angestiegen wie noch nie.Die Notwendigkeit von Digitalisierungseffekten und innovativen Technologien für den Finanzmarkt nimmt immer mehr zu. Digitalisierung ist bekanntlich ein weites Feld. Für den Kapitalmarkt ist sie vor allem bezüglich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz bei Anlageberatung und Portfolioverwaltung und der Distributed Ledger Technology (DLT) bei Wertpapiergeschäften von Bedeutung.Um den Einsatz von DLT geht es beim eWpG. Das Potential der DLT für die Finanzbranche ist immens und reicht von der Möglichkeit, Netzwerks- und Transaktionskosten erheblich zu verringern oder Kapital freizusetzen, bis hin zur Chance, Risiken erheblich zu reduzieren. Dennoch bildete nach dem bisher geltenden Recht in Deutschland die körperliche Globalurkunde die rechtliche Basis für Wertpapiere.Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland damit hinterher. Als Reaktion darauf ist 10. Juni 2021 ein Gesetz mit doppeltem Modernisierungseffekt in Kraft getreten, nachdem es am 6. Mai 2021 vom Bundestag verabschiedet und am 9. Juni 2021 im Bundesgesetzblatt verkündet wurde: Das Gesetz zur Einführung elektronischer Wertpapiere, abgekürzt eWpG. Mit diesem Gesetz werden das deutsche Wertpapierrecht und das dazugehörige Aufsichtsrecht grundlegend reformiert. Durch die Etablierung elektronischer Wertpapiere wird einer der zentralen Punkte der Blockchain-Strategie der Bundesregierung und des gemeinsamen Eckpunktepapiers des BMJV und des BMF umgesetzt. Damit geht der deutsche Gesetzgeber den Weg anderer europäischer Staaten hin zu einer Dematerialisierung des Wertpapierrechts, sodass Deutschland als Finanzstandort innovativ und digital aufgestellt sein soll.