Die Schweiz ist ein wahres Paradies für Agentinnen und Agenten, auch weil die Spionageabwehr im internationalen Vergleich schwach ist. Spitzel werden selten enttarnt, und wenn doch, haben sie nicht viel zu befürchten. Das nützen nicht nur Russland und China aus, sondern auch die USA, Israel, die Türkei und sogar Deutschland. Thomas Knellwolf enthüllte in seiner Karriere immer wieder Spionagefälle. Nun hat er die faszinierendsten in diesem Buch - aktualisiert und erweitert - für uns zusammengestellt. Da sind zum Beispiel die türkischen Geheimdienstler, die einen Zürcher Geschäftsmann zu entführen planten, oder die russischen IT-Spezialisten, die in Lausanne die Server der Welt-Antidopingagentur und in Bern die Computer des Schweizer Aussenministeriums hackten; und da ist die vermeintliche Familie aus China, die sich für die neuen Kampfjets in Meiringen interessierte und dann plötzlich spurlos verschwand. Wir erfahren aber auch, wie der Nahostkonflikt in der Schweiz ausgetragen wird - und warum hier kaum ein ausländischer Agent vor Gericht kommt, selbst wenn Mord im Spiel ist. Eine spannende Lektüre also, die zeigt, dass das Thema Spionage in der Schweiz aktueller denn je ist. 'Wer in der Schweiz spionieren möchte, kann dies weitgehend ungehindert tun, denn eine diplomatische Tarnung ist leicht erhältlich. Dies ermöglicht es auch, dass Hacker, Kidnapper und gar Killer ihre Taten hier in aller Ruhe planen können.' Thomas Knellwolf