Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,3, Universität zu Köln (Seminar für ABWL und für Wirtschaftsprüfung), Veranstaltung: Hauptseminar WS 09/10, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich kritisch mit der im Laufe der Finanzmarktkrise immer wieder geäußerten Argumentation, die Bilanzierung zum Fair Value gemäß den IFRS habe zu einer Verschärfung der Krise beigetragen, auseinander.Dazu wird in einem einleitenden Teil zunächst die Konzeption des Fair Values gemäß IAS 39 dargestellt, sowie auf die bestehenden Regelungen von Basel II betreffend die Mindestkapitalquoten von Kreditinstituten eingegangen.Im Folgenden wird das Prozyklizitäts-Argument kritisch unter die Lupe genommen. Dazu wird zunächst die im Vorfeld der Krise zu beobachtende Aufwärtsspirale an den Kapitalmärkten erläutert, bevor auf die in der Krise aufgetretene Abwärtsspirale eingegangen wird. Dabei wird untersucht, inwieweit der Fair Value zu diesen Entwicklungen beigetragen hat. Es folgt ein Abschnitt, in dem die Fair Value-Bilanzierung als solche ganzheitlich kritisch hinterfragt wird.Anschließend wird die sogenannte Cash-in-the-Market Pricing Theorie vorgestellt, welche zu der Erkenntnis kommt, dass es in gestörten Marktumfelden, insbesondere bei illiquiden Märkten, zu Situationen kommen kann, in denen der Marktwert von Vermögenswerten und Schulden keinen geeigneten Wertmaßstab in der Bilanz von Unternehmen mehr darstellt.Nach einer kurzen Abhandlung des Amendments zu IAS 39 seitens des IASB vom Oktober 2008, werden mögliche Alternativen und Verbesserungsvorschläge zum Fair Value diskutiert. Dabei wird insbesondere auf eine Bilanzierung zu historischen Kosten als gesamtheitlich entgegenstehendes Rechnungslegungssystem eingegangen, wobei auch die historischen Erfahrungen aus der US Savings & Loan Crisis (US-Sparkassenkrise) berücksichtigt werden, sowie die Instrumente des Economic Cycle Reserving und der Leverage Ratio als Verbesserungen am bestehenden System diskutiert.