Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich VWL - Geschichte, Note: 2,7, Private Fachhochschule Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die Schätze von Krösus würden nicht ausgereicht haben, ihm eine Tasse Kaffee und ein Zeitungsblatt zu verschaffen, wenn er alle Operationen, die zu dem Zweck notwendig sind, individuell für sich hätte vornehmen lassen wollen. Ein Armer wird heute für wenige Groschen von mehr Menschen auf allen Teilen der Erde bedient als Krösus, wenn er seine ganze Schatzkammer hätte ausleeren wollen.“ Die Menschheit hat sich seit Krösus Zeit – der Antike – enorm weiterentwickelt. Grundlage für hierfür war zu jeder Zeit auch der ökonomische Fortschritt , welcher seinerseits auf Arbeitsteilung und technischem Fortschritt basiert. So gab es immer wieder technische Neuerungen und damit verbundene Umwälzungen in Produktion und Organisation, welche die Lebensbedingungen der Menschen verbesserten und für Bevölkerungswachstum und steigenden Wohlstand sorgten. Eine Vielzahl dieser Innovationen lässt sich im Europa des Mittelalters verorten. So gelten insbesondere die Nutzbarmachung der Wasserkraft, die Erfindung der Brille, die Entwicklung der mechanischen Uhr und schließlich die Erfindung des Buchdrucks als Meilensteine, deren nachhaltige Folgen für die ökonomische Entwicklung in Europa und der ganzen Welt bis heute spürbar sind. In der vorliegenden Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwieweit sich die Erfindung der Brille auf die wirtschaftliche Entwicklung Europas ausgewirkt hat. Hierzu wird zunächst die Wirtschafts- und Sozialordnung im hochmittelalterlichen Europa beleuchtet, um dann in diesem Kontext die Erfindungs- und Entwicklungsgeschichte der Brille nachzuzeichnen. Abschließend soll der Versuch unternommen werden, die mittelbaren und unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen dieser Erfindung abzuschätzen und zu interpretieren.