Fangewalt im Sport ist ein überaus emotional diskutiertes Thema. Gut zehn Jahre liegen die Ausschreitungen rund um das Fussballspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich im Basler St. Jakob-Park (13. Mai 2006) zurück. Die Bemühungen seitens der Behörden und Verbände, Massnahmen gegen Gewalt auszuarbeiten und umzusetzen, haben sich in der Zwischenzeit intensiviert. Trotzdem bleiben viele Fragen ungeklärt: Wie soll man Fans, Fangewalt oder dem Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände grundsätzlich begegnen? Mit diesem Band soll der Bogen zwischen den Fakten zur Fangewalt auf der einen Seite und der Theorie zur deren Bekämpfung auf der anderen Seite gespannt werden. Im Zentrum steht dabei die kritische Darstellung der Interventionsmöglichkeiten aus dem Straf-, Polizei-, Verwaltungs- und Privatrecht. Die einzelnen Massnahmen werden gezielt auf ihre präventiven und repressiven Eigenschaften hin überprüft und zugleich in die Diskussion über den Umgang mit Fangewalt einbezogen. Ausgangslage für die Arbeit ist die These: 'Prävention, wie sie heute polizeirechtlich verstanden wird, ist eine moderne Form der Repression.' Besondere Berücksichtigung in der Analyse dieser Problematik erhält das für die Praxis bedeutsame Hooligan-Konkordat. Am Ende präsentiert die Arbeit jedoch keine Lösungen in Form weiterer rechtlicher Massnahmen. Sie versteht sich als Diskussionsgrundlage für den künftigen Umgang mit Fans und Fangewalt.